Die Proomu

 . 20.05.2016 .

Für heute ist der erste grosse Materialtransport angekündigt. Strahlend blauer Himmel, fast kein Wind. Der Nachmittag schreitet fort und noch immer keine Proomu in Sicht. Dann aus der Ferne ein leises Tuckern, das langsam, langsam näher kommt. Da erscheint die Proomu (der Lastkahn), wird langsam von einem kleinen Boot am Dorf vorbeigeschoben.

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Proomu: Deutsch Prahm / Prahme. Ein Schleppkahn, in der regionalen Ausführung eine Art grosses, stählernes Floss. Ohne eigenen Antrieb, wird es von einem kleinen Boot gestossen. Das bevorzugte Transportmittel für grössere Materialmengen im Flachwassergebiet der Schäreninseln.


Odin, Proomu- und Baggerfahrer, wird uns später erzählen, dass er bei der Herfahrt von der grösseren, per Strasse erschlossenen Insel, mit einer Geschwindigkeit von gerade einmal zwei Knoten (ca. 3.5 km/h) fahren konnte. Eigentlich hat seine Proomu eine Ladekapazität von 30-35 Tonnen. Jetzt ist sie mit 47 Tonnen beladen und hat beim Losfahren gleich mal den Bug eingetaucht. Neben unseren 15 Tonnen Trockenbeton, Mörtel und Zementsteinen sowie 15 Tonnen Kies bringen die schweren Maschinen (Bagger, Kompaktlader, Raupentransporter) einiges an Gewicht auf die Wage. Wir hatten also Glück, dass das Meer heute so ruhig ist.

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Staunend beobachten wir, wie Odin per Fernbedienung geschickt mit dem erstaunlich beweglichen Kranarm der Proomu die Anker setzt, Brückenelemente für die Fahrzeuge auslegt und einen ersten Teil der Fracht an Land hievt.

Odin ist ein für das Schärengebiet typischer Alleskönner. Früher arbeitete er auf grossen Öltankern, heute macht er Transporte mit seiner Proomu, verlegt damit aber auch Stromkabel auf dem Meeresboden; er macht Grabarbeiten und baut Bootsstege.

Alles rauf, bitte

 . 23.-24.05.2016 .

Da uns später keine schweren Baumaschinen mehr zur Verfügung stehen werden, also alles per Hand und Schubkarre transportiert werden muss, soll möglichst viel Baumaterial gleich oberhalb des Bauplatzes gelagert werden. Der Transport über das unwegsame Gelände ist aber auch mit den Transportfahrszeugen ein mühseliges Unterfangen. Zuerst muss überhaupt erst mal ein befahrbarer Weg geschaffen werden >>. Nach vielen Stunden leert sich die Proomu und der Bagger wird frei für seinen eigentlichen Verwendungszweck: eine Grube graben.

Eine Antwort auf „30 Tonnen Baumaterial

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