Wärme drinnen halten – Wasser draussen – der Schutz vor Witterung ist die wichtigste Funktion eines Hauses. Auch das Haus selbst muss vor Wasser geschützt werden. Ist der Baugrund lehmig, wie auf unserer Baustelle, lässt also praktisch kein Wasser versickern, dann ist es besonders wichtig, dieses sorgfältig vom Haus wegzuführen. Denn Wasser kann zerstörerisch sein: Bei Temperaturen unter Null hat Wasser eine enorme Sprengkraft, sobald es zu Eis gefriert und an Volumen zunimmt. Bei höheren Temperaturen beschleunigt Feuchtigkeit in Baustoffen die Zersetzungsprozesse um ein Vielfaches.
Sockel abdichten
. 27.-30-07.2016 .
Die erste Schutzmassnahme ist das Abdichten des Sockels gegen aussen, um Eindringen von zu viel Feuchtigkeit in die Leichtbetonsteine zu verhindern. Der Überstand des Fundaments zum Sockel wird mit Mörtel abgeschrägt. Die Anschlussstelle zwischen Streifenfundament und Sockel bestreichen Christoph und Miikka zuerst mit Flüssigbitumen und verkleben darüber Bitumenbahnen.
Über die Bitumenbahn kommt dann eine Noppenbahn (genoppte dicke Plastikbahn) bis wenig unter den späteren Terrainverlauf.
Für eine weitere Feuchtesperre – zum Schutz des Holzbaus vor aus dem Sockel aufsteigender Feuchte – wird auf der Krone der Sockelmauer ebenfalls zuerst Flüssigbitumen aufgetragen und dann eine Bitumenbahn darauf verklebt. Schnupperstift André hilft Christoph dabei.
Drainage rein und auffüllen
. 01.-11.08.2016 .
Drainagen sammeln (Regen-) Wasser und führen es kontrolliert ab, so dass sich kein Wasser am Gebäude staut. Dazu muss das Drainagerohr, das rundum mit vielen kleinen Löchern versehen ist, etwas tiefer als der tiefste Punkt des Fundaments verlegt werden. Das Rohr wird in grobes Kies gebettet, mit Kies bedeckt und in ein Vlies eingeschlagen. Diese Sickerpackung soll verhindern, dass die Löcher des Drainagerohrs verstopfen.

Neben dem Wasser aus der Drainage muss auch das auf dem Dach auftreffendes Regenwasser abgeleitet werden (soweit es nicht in der Sauna verwendet wird). Ausserdem fällt bei der Benutzung der Sauna und der Küche leicht verschmutztes Wasser an, das zuerst in einem Grauwasserfilter gereinigt und dann zusammen mit dem Drainage- und dem Regenwasser in zwei mit Kies gefüllte Sickergruben geführt wird.
Nachdem alle Abwasserrohre verlegt sind, kann die Baugrube wieder aufgefüllt werden mit Schotter und mit Erde aus dem Aushub. Die Bauherren Imma und Hans-Ruedi greifen da auch zur Schaufel und zusammen mit Miikka und Christoph tragen sie Schubkarre für Schubkarre von dem Erdhügel ab, der beim Graben der Baugrube entstanden ist. Bevor die letzte Schicht Erde verfüllt wird, werden XPS-Dämmplatten verlegt, wodurch der Frost weniger tief in den Boden eindringt. Für die Terraingestaltung – Randabschlüsse, der Abgang zum Keller – können gleich die Felsbrocken verwendet werden, die in der Erde unter dem Bauplatz lagen.
Sockelputz
. 25.-27.08.2016 .
Jetzt fehlt als Abschluss von Fundament und Sockel nur noch der Sockelputz, der die Sockelmauer oberhalb des Erdreichs vor Regen und Schnee schützt. Während Christoph bereits mit der Bodenplatte des Holzbaus beginnt, verputzen Teuvo und Mika den Sockel mit Zementputz. Kreisende Bewegungen beim Abziehen ergeben die gewünschte Oberflächenstruktur. Später soll der Sockelputz dann noch mit Silikatfarbe gestrichen werden.
Mit Planung von Elina, Bauen von Christoph, Miikka, Teuvo und Mika und Beratung von Tinu (in Begleitung von Opa) kann es nur gut werden!
Ich warte ungeduldig, was alles nächsten Frühling und Sommer noch passiert …
Imma
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Super Beschreibung, ich bin begeistert. Ich möchte im kommenden Jahr ein Fundament an der Grundstücksgrenze errichten und kann durch die detailierte und gute Beschreibung sehr viele
Arbeitsvorgänge übernehmen.
Ich freue mich schon auf Ihre nächsten Beiträge
Viele Grüße aus dem Fichtelgebirge
Harald
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